Geh- und Radwegbrücke Abzweiger
Für den Schinkelwettbewerb 2019 „bridge2future“ galt es eine Radbrücke über die Zossener Brücke zu entwerfen, die als Abzweig des geplanten Radweges unterhalb der U-Bahnlinie U1 eine kreuzungsfreie Verbindung für Radfahrer zwischen Halleschem Tor und Urbanhafen schafft.
Der Wettbewerbsbeitrag "Abzweiger" erweitert den vorgeschlagenen Radweg des Paper Planes e.V. unter dem U1-Hochbahnviadukt um eine Nord-Süd-Anbindung am Halleschen Tor.
Die vorgeschlagene Geh- und Radwegbrücke verläuft südlich des Landwehrkanals und überquert die Zossener Straße in einer S-Kurve. Konstruktiv ist die Brücke in Längsrichtung als Durchlaufträger konzipiert. Der Brückenquerschnitt besteht aus einem schmalen Stahlhohlkasten mit auskragenden Querrippen zur Lastabtragung der Fahrbahn. Eine Stütze wird auf der Mittelinsel positioniert, wodurch sich für beide Hauptfelder moderate Stützweiten von jeweils 45 m ergeben. Die Konstruktionshöhe variiert je nach Stützweite zwischen 0,9 m und 1,80 m. Der Hohlkasten durchdringt die Fahrbahn und liegt im Drittelspunkt der Querschnittsbreite zwischen Rad- und Gehweg. Die durch den asymmetrischen Querschnitt entstehende Torsionsbeanspruchung wird durch die Brückenkrümmung in Biegung umgewandelt, wodurch sich die Beanspruchungen reduzieren. Die S-Form der Brücke verringert die Zwangsspannungen aus Temperaturwechseln und gibt der Brücke Luft zum Atmen.
Der Wettbewerbsbeitrag überzeugte die Jury durch seine "Zurückhaltung und Selbstverständlichkeit" und wurde mit dem Schinkelpreis in der Kategorie Architektur/Konstruktiver Ingenieurbau gewürdigt.









